Sonntag, 9. Dezember 2012

verrauchte Roboexotica

Am 6. Dezember 2012 habe ich die Roboexotica 2012 besucht und ein paar Fotos gemacht. (siehe Diashow / Picasa Link weiter unten)


Außerdem erzähle ich im Biertaucher-Podcast 81 darüber.




Wie immer war die Roboexotica ein großer Spass und ich kann einen Besuch uneingeschränkt empfehlen. Das Konzept ( u.a. von der Künstlergruppe Monochrom ) ist und bleibt genial: engagierte Bastlergruppen bauen Cocktail-ausschenkende Roboter, die Besucher bestaunen die Roboter und revanchieren sich mit einer freiwilligen Spende.



Trendforschung


Wenn ich einen Trend in der Roboexotica-Cocktailentwicklung ausmachen konnte dann eine vorsichtige Tendenz weg von statischen Maschinenkunstwerken hin zu Gamification: Bei vielen Robotern ( eigentlich künstlerischen Installationen ) war heuer ein (ver)spiel(tes) Element dabei, z.B. ein 2 Personen-Flipper, ein Tischfussballspiel, eine Videospielwand oder eine Art Lasertag Spiel - natürlich immer in Verbindung mit Alkohol.



Auch aufgefallen ist mir der erfreulich hohe Frauenanteil. Die Roboexotica scheint jedes Jahr bekannter zu werden und ein breiteres Publikum anzuziehen.

(siehe auch: Bericht Roboexotica 2010)

Bitte Rauchverbot

Das ziemlich einzige was mich gestört hat war die Tatsache dass es in beiden Ausstellungsräumen kein Rauchverbot gab. (Wenn es nach mir als militantem Nichtraucher ginge gäbe es sowieso ein Rauchverbot für ganz Wien).

Die Situation bei der Roboexotica war besonders arg:

Die Roboexotica 2012 spielete sich im Wesentlichen in 2 überfüllten Räumen mit knapp unter 100 Gästen pro Raum ab. (Im unteren Raum war eine Bar und eine Live-Band, im oberen Raum waren "nur" Coctailroboter. Außerdem gab es Nebenräume wie Garderobe, Stiegenhaus und WC). Draußen herrschten Minusgrade was nicht zum Lüften einlud. Die wenigen Raucher verpesteten beide Räume gründlich mit Zigarettenqualm, obwohl die Luft auch mit Rauchverbot aufgrund der vielen Leute schlecht genug gewesen wäre.
Vorschlag für 2013:
Zumindest in einem Ausstellungsraum für ein Rauchverbot sorgen.
Noch besserer Vorschlag: Im Freien ( Innenhof, Balkon..) eine Raucherzone mit Heizpilz einrichten und dafür die Ausstellungsräume rauchfrei halten. Die gesamte Veranstaltung würde sehr gewinnen.

Dia Show




Wenn der Dia-Show Link nicht funktioniert bitte hier klicken um das Picasa-Album anzuschauen.

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Freitag, 7. Dezember 2012

Terrorwaffe Wanderstock

Anbei mein Bericht über die "Bürgerrecht statt Bankenrecht" Demonstration vor dem Wiener Parlament am 7.12.2012.



Hintergrund ist der Streit zwischen der Finanzmarktaufsicht Österreichs (FMA) und dem Besitzer der Waldviertler Schuhfabrik Gea, Heini Staudinger. Herr Staudinger hat Geld von Freunden und Einlegern (Crowd-Founding bei mehr als 149 Leuten) in seine Firma und in eine Solaranlage auf dieser Firma investiert und betreibt damit in den Augen der FMA illegalerweise Bankgeschäfte. In der Strukturschwachen Region Waldviertel hat er mit seiner Schuhfabrik expandieren können und insgesamt 130 Arbeitsplatze geschaffen.




Bei der Demonstration vor dem Wiener Parlament (circa 500 TeilnehmerInnen ) sprachen u.a. Heini Staudinger, sein Bruder Karl und Weltwanderer Gregor Sieböck. In folgendem Video ist Karl Staudinger zu sehen der darüber berichtet eine Petition ans Parlament übergeben zu haben, anschließend erzählt Weltwanderer Gregor Sieböck von seiner Wanderung (160 km) von Schrems nach Wien sowie von seinem Besuch in der FMA, wo er aufgrund seines Wanderstocks als Terrorwaffenträger identifiziert wurde und anschließend mit der Wega ( Sonderpolizeieinheit ) zu tun bekam. Leider ging mir kurz vor dem Ende von Gregor Sieböcks Rede die Batterie meiner Kamera aus. Gregor Sieböck bedankte sich abschließend bei der Firma Gea.


Nicht mehr auf Video: Ansprachen von Mitarbeitern und Freunden von Heini Staudinger ( der auf der Demonstration ständig fröhlich winkte und sehr gut aufgelegt war). Unter anderem sprach eine Mitarbeiterin darüber dass es bei Gea transparent zugehe, die Gehälter zwischen 1.000 und 2.000 Euro liegen und die MitarbeiterInnen ("bei uns wird keiner reich") andere "Perks" bekommen, z.B. Bio-Gemüse und Eier, welche von Bauern geliefert werden die die Firma GEA versorgen (Zulieferer). Ein Jurist erklärte ein paar Grundbegriffe des Bankenrechts und des aktuellen Rechtstreits bezichtigte die aktuelle Banken-Gesetzgebung ( Schutz der Bankkunden vor ihrer eigenen Unwissenheit ) reformbedürftig zu sein da sich die Gesellschaft weiterentwickelt habe und die Leute inzwischen so seit seien, dass sie selber entscheiden könnten wo sie ihr Geld investierten. Der Layouter einer der GEA-Zeitschriften ( habe mir den Namen leider nicht gemerkt ) kündigte für den Fall einer Verhaftung Staudingers ( und dem Verlust von 130 Arbeitsplätzen ) an, in diesem Fall mit 130 Neo-Arbeitslosen Waldviertlern nach Wien zu kommen um "sich neue Arbeitsplätze in der FMA zu suchen". Befreundete Kleinunternehmer, u.a. aus Tirol, wiesen auf die Bedeutung kleiner Unternehmen speziell im ländlichen Raum hin.
 Der Kabarettist Roland Düringer (esoterisch gestylt mit Perlen im Bart) verglich anschließend Heini Staudinger mit ein einem Gleichnis über Reform, Revolution und Rebellion mit einem Rebell:
Wer eine dreckige Wohnung habe und diese anders beschrifte, mache eine Reform. Wer den Schmutz von einem Zimmer ins andere räume mache eine Revolution. Und wer sich selbst ändere und die Wohung aufräume mache eine Rebellion. Am Abschluss der Kundgebung bekräftigte Heini Staudinger seine Absicht, auch unter Androhung von Gefängnisstrafe auf keinen Fall den ersten Strafbescheid über 2.000 Euro zahlen zu wollen und schloss unter großem Applaus mit dem Slogan "Wir sind das Volk". Links: Bitte Flattern: Flattr this